In ihrem ersten Heimspiel zeigten die Einsiedler gegen Lugano einen gelungenen Auftritt. Die Nervosität war schnell weg. Ein Satzgewinn gegen den Schweizermeister lag im zweiten Durchgang in Reichweite.
Als die gross gewachsenen Spieler von Energy Investments Lugano mit dem Einschlagen begannen, ging ein Raunen durch die Halle. Kraftvoll smashten die internationalen Luganesi ihre Bälle übers Netz.
Gross gewachsene Gegner
Nicht weniger interessant war die Startaufstellung der Tessiner. Neben dem Captain der Schweizer Volleyballnationalmannschaft, Joel Bruschweiler, standen ebenfalls der kanadische Mittelblocker Adam Simac, der kubanische Diagonalangreifer Alejandro Rizo Gonzales, der Finne Jukka Lethonen (Mittelblocker) und als zweiter Schweizer Kaspar Bürge am Pass auf dem Spielfeld. Die Einsiedler in der Formation von Passeur Silvan Kälin, Topscorer Maksims Rostovcevs, Rafael Schnüriger, André Kretzschmar, Dominik Schnüriger und Mathias Aschwanden starteten selbstbewusst in den ersten Satz.
Gleich zu Beginn zeigte Rizo starke Sprungservices, nach seinem As gab es aber bereits einen Servicefehler zu beklagen. Die Einsiedler hinkten den Luganesi zwar ein paar Punkte hinterher, sie liessen sich aber nicht so schnell abschrecken. Beim Stand von 9:14 drehte das Heimteam, mit mehr als 200 Zuschauern im Rücken, auf. Sie zeigten eine gute Leistung, wegen zu vieler Service- und Angriffsfehler ging der erste Satz jedoch diskussionslos an Energy Investments.
Mit dem siebten Mann
Die Einsiedler liessen den Kopf nicht hängen und zeigten im zweiten Satz, aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Selbstbewusst punktete das Herren 1 unter der Führung von Topscorer Rostovcevs und Dominik Schnüriger. Auf der gegnerischen Seite standen neu die Schweizer Angreifer David Hübner und Sergio Jockovic. Bereits zu Satzbeginn ging der VBC in Frührung und liess sich diese nicht mehr so schnell nehmen. Die Halle tobte und trieb die einheimischen Spieler zu Höchstleistungen an.
Kleine Löcher im Block wurden gnadenlos ausgenützt. Die Tessiner gerieten eine Weile lang ziemlich aus dem Konzept. Erstmals holten sich die Luganesi bei 17:18 die Führung. Die Einsiedler kämpften sich heran bis zum Stand von 20 beide. Das Spiel war wieder offen. Einige Spieler und Zuschauer wagten es wohl bereits, vom Satzgewinn zu träumen, bis 24 beide hielten die Einsiedler durch. Dann machte Bruschweiler zwei Punkte und holte den Satz ins Trockene.
Die Aufholjagd startet
Im dritten Durchgang blieb der Lette Rostovcevs auf der Einsiedler Bank. Er verdrehte sich bei einer Annahme den Daumen. Die Einsiedler mussten also ohne ihren Topscorer auskommen, dies resultierte in einem gehörigen Fehlstart. Das Heimteam produzierte nur Fehler und lag schnell 2:10 im Rückstand. Dann fingen die Klosterdörfler jedoch an zu kämpfen. Motiviert und voller Elan holten sie sich Punkt um Punkt. Nach ein paar spektakulären Blockpunkten waren sie nur noch vier Punkte im Hintertreffen, 17:21. Die Tessiner schalteten jedoch noch einmal einen Gang nach oben und behielten die Oberhand. Ein wuchtiger Angriff von Romolo Mariano beendete das Spiel.
Lange währte der Applaus der Zuschauer, die ein sehr spannendes und faires Spiel verfolgt hatten, auch wenn der Sieg nicht im Klosterdorf blieb und der Schweizermeister die Punkte aus dem Spiel in den Süden entführte.
Mit mehr Selbstvertrauen
Coach Philippe Husi zeigte sich nach dem Match zufrieden. «Es war wichtig, dass die Spieler letzte Woche Selbstvertrauen tanken konnten.» Er wies darauf hin, dass Einsiedeln gegen Lugano mehr Punkte verbuchte, als letzte Woche Vize-Meister Amriswil. «Der zweite Satz war super», lässt Philippe Husi das Spiel Revue passieren. «Schliesslich hatten wir wenige Abstimmungsprobleme, die Lugano nicht hatte.» Ansonsten sei er aber sehr zufrieden mit seiner Mannschaft.
Matchtelegramm
VBC Einsiedeln – Energy Investments Lugano 0:3 (17:25, 24:26, 19:25), Spieldauer effektiv: 75 Minuten
Sporthalle Brüel Einsiedeln 220 Zuschauer.
VBC Einsiedeln: Silvan Kälin (Captain), Dominik Husi (Libero), Michael Birchler (Libero), Dominik Schnüriger, Rafael Schnüriger, Raphael Kälin, André Kretzschmar, Oliver Ulrich, Ben Hensler, Mathias Aschwanden, Jonathan Ficht, Maksims Rostovcevs. Coach: Philippe Husi, Assistenzcoach: André Abegg.
Energy Investments Lugano: Jukka Lethonen, Nathan Roberts, Alejandro Rizo Gonzales, Joel Bruschweiler, Andrea Gelasio (Libero), Sergio Jockovic, David Hübner (Captain), Nemanja Savic, Fernando Garnica, Romolo Marioano, Kaspar Bürge, Adam Simac. Coaches: Mario Motta, Marco Camperi.