Rückrundenstart mit Potential

Nach dem man im Cup Lugano bis zum Äussersten gefordert hatte, galt es diese Form, vor allem diesen Kampfgeist über die Feiertage zu konservieren und in die Meisterschaft überschwappen zu lassen.
Dies gelang im ersten Satz gegen den VBC Andwil-Arnegg nur bedingt. Während der Gegner aus allen Lagen und Situationen mit vollem Risiko die Entscheidung suchte, hielten sich die Klosterdörfler mit ihren Möglichkeiten zu oft hinter dem Berg, liessen den Gegner gewähren und suchten ihrerseits nicht direkt den Punkt, sondern versuchten primär keinen Fehler zu machen.
Dieser Plan scheiterte am praktisch fehlerlosen, druckvollen Spiel des Gegners in dieser Phase.

Die Einsiedler besannen sich in der Folge wieder auf die eigenen Stärken. Angeführt vom luxemburgischen Neo-Nationalspieler Dominik Husi, fand das Heimteam über die Verteidigung zurück ins Spiel. So wie man den ersten Satz verloren hatte, so konnte der zweite dominiert werden. Auch im dritten Satz war man nicht gewillt den Gegner zurück ins Spiel kommen zu lassen und powerte die Gäste phasenweise richtiggehend an die Wand.

Mit der 2:1 Satzführung im Rücken startete das Heimteam mit Schwung in den vierten Satz. Liess nie aber auch nur den geringsten Zweifel über den Ausgang des Spiels aufkommen und ging diskussionslos mit 5 Punkten in der Mitte des Satzes in Führung.

Was nun geschah kann sich eigentlich niemand erklären, aber es wird gemunkelt, man habe es diese Saison auch schon gesehen. Die Motivation, das Feuer, die Selbstsicherheit, der Wille zum Sieg, als wären das nur leere Phrasen drehten die Einsiedler ihr Spiel auf den Kopf. Sie waren nicht mehr wiederzuerkennen. Ein Grund dafür war nicht zu erkennen. Es war nicht der Gegner der plötzlich stärker gespielt hat. Auch dem Schiedsrichter konnte die Schuld nicht zugeschoben werden. Dieser pfiff zwar in seiner eigenen kleinen Welt, verteilte aber seine ‚Entscheide’ gleichmässig zu Gunsten beider Teams.

Nicht einmal Coach Husi Philipp konnte das Team aus seiner Schlafphase reissen und so war der Rest schnell geschehen. Nach einem knapp verlorenen vierten Satz fand man auch den Tritt im fünften Satz nicht mehr und musste den Gegner mit den zwei Punkten ziehen lassen.

Mit der Einsicht, die Fähigkeit und das Potential um den Ligaerhalt aus eigener Kraft zu schaffen zu haben, gilt es nun dies auch zu zeigen und somit dem Abstiegsgespenst noch von der Schippe zu springen.

Matchtelegramm:
Meisterschaft NLB
VBC Einsiedeln – VBC Andwil-Arnegg, 2:3 (18:25/ 25:17/ 25:21/ 24:26/ 10:15).
Sporthalle Brüel, 90 Zuschauer.
VBC Einsiedeln: Roger Kälin (Captain), Dominic Husi (Libero), Urs Kälin, Dominik Schnüriger, Marco Bianchi, Silvan Kälin, André Kretschmar, Kudzielka Stefan, Patrick Braun, Verletzt: Manuel Bischofberger, Markus Fässler
Coach: Philippe Husi
VBC Andwil-Arnegg: S. Ledergerber, C. Neff, T. Kummer, B. Ledergerber, M. Rusch, R. Jung, S. Mächler, S. Koller, R. Stamm, T. Ledergerber.
Coach: D. Heyenen