Nach missglücktem Start fanden die Klosterdörfler gegen Titelverteidiger Volley Amriswil noch ins Spiel. Doch für mehr als 23 Punkte in Satz drei reichte es leider nicht.
Vor Spielbeginn übergab Peter Birchler, Mobiliarvertreter aus Einsiedeln, den Check über 3060 Franken offiziell an den VBC Einsiedeln, damit dieses Geld in die Juniorenabteilung fliessen kann. Das Geld setzt sich zusammen aus den Punkten, welche Topscorer Raphael Kälin während der Qualifikationsrunde sammelte (siehe Kasten).
Das erste Play-off-Spiel zwischen dem Vorrunden-Achten und dem Vorrunden-Ersten zog trotz Regenwetter wenig Zuschauer in die Sporthalle. Vielleicht weil kaum jemand mit einem Spitzenspiel rechnete? Schliesslich empfing der VBC Einsiedeln mit Volley Amriswil keinen geringeren Gegner als den Titelverteidiger und diesjährigen Cupfinalist, der mit eigenem Mannschafts-Car aus dem Thurgau anreiste.
Profis gegen Amateure
Volley Amriswil startete fast mit der Stamm-Sechs, lediglich auf der Aussenposition liessen sie den jungen Schweizer Robin Baghdady spielen, der sich mit seiner unbekümmerten Spielweise gut ins Top-Team integrierte. Der VBC Einsiedeln startete in der momentan üblichen Aufstellung mit Schnüriger und Bartunek auf Aussen, Lux und Prajzler in der Mitte, Milanez auf Pass und Kälin auf der Diagonalposition.
Döös und auch Ulrich fallen aufgrund Knie- respektive Hand-Entzündungen noch immer aus. Somit war lediglich Wyss auf der Ersatzbank einsatzbereit. Coach Husi ist nach dem Spiel sicher: «Oli Ulrich ist ab nächster Woche wieder voll einsatzbereit. Schon heute haben wir eine Einwechslung diskutiert.»
Unter diesen eher schlechten Voraussetzungen verpatzten die Einsiedler den Start in die Play-off-Viertelfinals ziemlich. Ungenaue An-
nahmen, ärgerliche Blockabpraller und Angriffsfehler brachten die Klosterdörfler ziemlich schnell ins Hintertreffen. Diesem Zehn-Punkte-Rückstand hinkten sie bis zum Satzende hinterher.
Abhaken und weiter gehts!
Satz zwei begann und die Fans spornten die Einsiedler an. Sie beklatschten frenetisch jeden Punkt und von diesen gab es einige! Plötzlich klappten Blocks, Angriffe und auch die Verteidigung und das Heimteam ging sogar in Führung. Nach einem Time-out von Amriswil bei 8:11 näherten sich diese wieder an. Doch Einsiedelns Kampfgeist war erweckt und Prajzler gelangen gleich zwei Punkte nacheinander. Auch beim zweiten Technical-Time-out führten die Einsiedler knapp.
Dann die Aufruhr: Beim Stand von 16:17 pfiff das Schiedsrichter-Team einen Fehlentscheid, der statt zum Ausgleich, zu einem zwei-Punkte-Vorsprung für Amriswil führte. Selbst der gegnerische Staff diskutierte: «Es sieht schon so aus, als ob wir den Schiedsrichter gekauft hätten …» Leider schaffte es Einsiedeln erneut nicht, nach solch einem Fehlentscheid ins Spiel zurückzufinden und vergab den zweiten Satz mit einigen Eigenfehlern. Coach Husi meinte nach dem Spiel: «Es ist sehr ärgerlich, dass wir in solche Situationen kommen müssen. Hier wird uns das letzte bisschen Selbstbewusstsein genommen!»
Letzte Chance
Satz drei startete ausgeglichen. Sobald Einsiedeln sauber spielte, konnten sie auch punkten wie Prajz-
ler mit tollen Blocks oder Kälin und auch Lux mit starken Angriffen. Mit druckvollem Spiel zwangen sie auch die Thurgauer dazu, Fehler zu begehen – leider zu wenige. Es blieb spannend, der Ausgleich zum 20:20 zwang Coach Pavlicevic zu einem weiteren Time-out. Danach spielte Amriswil seine Klasse aus und deren Topscorer Sébastien Steigmeier versorgte schlussendlich den Matchball in der Ecke.
Matchtelegramm
Volleyball, NLA. VBC Einsiedeln – Volley Amriswil 0:3 (12:25, 20:25, 23:25). Sporthalle Brüel. – 90 Zuschauer.
VBC Einsiedeln. Denis Milanez (Captain), Oliver Ulrich, Dominik Husi (Libero), Dominik Schnüriger, Stig Döös, Vitezslav Bartunek, Martin Wyss, Matej Prajzler, Jan Lux. Coach: Denis Milanez, Assistenten: Philip-
pe Husi, Kurt Steiner.
Volley Amriswil. Josh Howatson, Robin Muntwyler, Robin Baghdady, Jérôme Fellay, Claudio Kriech, Malte Stiel, Aleksandar Ljubicic (Captain), Lucas Van Berkel, Thomas Brändli, Adrien Prevel, Sébastien Steigmeier, Daniel Clément (Libero). Coach: Ratko Pavlicevic, Assistenten: Dario Balsamo, Lorenz Eichhorn, Vanessa Di Marzo.
